Partizipation in der Kita
Partizipation in der Kita
Partizipation bedeutet, dass Kinder aktiv an Entscheidungsprozesse im Kita Alltag beteiligt werden. Hierbei geht es um Entscheidungen ihrer Umgebung, ihrer Entwicklung und um die Gestaltung des Alltags.
Partizipation stärkt die Rechte der Kinder (siehe UN-Kinderrechtskonvention) und ermöglicht Kindern ihre ersten demokratischen Entscheidungen zu treffen. Partizipation in der Kita ist nicht nur ein Recht von Kindern, sondern ein wesentlicher Beitrag zu ihrer persönlichen Entwicklung in einer demokratischen Gesellschaft.
Partizipation ist keine Entscheidung von Kindertageseinrichtungen, sondern ein Gesetz, welches im SGB VIII verankert ist.
- 8SGB VIII: „Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen. Dabei ist ihr Entwicklungsstand zu berücksichtigen und die zunehmende Fähigkeit zu selbständigem und verantwortungsbewusstem Handeln.“
Wünsche, Interesse und Bedürfnisse werden ernst genommen und die Stimme der Kinder wird gehört. Das offene Arbeiten, im Sinne der Werkstattpädagogik bei Lorenzini, ist der Schlüssel zur gelebten Partizipation. Kinder gestalten ab der Krippe ihren Alltag gemeinsam mit uns und Handeln nach ihren Bedürfnissen.
Beispiele für Partizipation in unserem Kita Alltag:
Es gibt verschiedene Wege Partizipation in der Kita umzusetzen, z.B. durch Alltagsentscheidungen, Projekte, Kinderkonferenzen oder auch im Beschwerdeverfahren.
- Im Alltag entscheiden die Kinder was sie spielen und in welcher Werkstatt sie ihre Bedürfnisse ausleben können.
- Beim Mittagessen entscheiden Kinder was sie essen, wie viel sie essen oder was sie probieren.
- Die Kinder entscheiden Regeln für den Kita Alltag.
- Der Morgenkreis wird aktiv mit den Kindern gestaltet. (welche Lieder, welche Fingerspiele, welche Bücher etc.)
- Die Projektarbeit mit den Kindern sind an den Interessen der Kinder gekoppelt. Außerdem sind die Kinder aktiv am Prozess der Projektarbeit beteiligt.
- Ausflugsziele werden gemeinsam besprochen und entschieden.
- In der Ava gibt es das Vorschulprojekt Demokratie & Kinderrechte.
- Bei der Raumgestaltung werden Kinder miteinbezogen.
- Kinder können offen z.B. im Morgenkreis Kritik äußern und sagen, wenn Ihnen etwas nicht gefällt.
Dies sind nur einige Praxisbeispiele.
Ziele der Partizipation
1 Stärkung des Selbstbewusstseins
Kinder erleben das ihre Stimme gehört wird und ihre Meinung/Entscheidung Einfluss auf ihre Umwelt haben.
2 Förderung sozialer Kompetenzen
Durch Entscheidungsprozesse wie z.B. durch Abstimmungen lernen Kinder Kompromisse einzugehen, bekommen ein Verantwortungsgefühl und entwickeln Empathie für andere.
3 Demokratisches Handeln
Kinder machen erste Erfahrungen in der politischen Bildung, lernen Grundsäulen der Demokratie kennen, erfahren Gleichberechtigung, Respekt und Mitbestimmung.
4 Stärkung der Autonomie
Partizipation fördert Eigenständigkeit, Selbstfürsorge (für sich einstehen) und Entscheidungsfähigkeiten.
Rolle der Fachkraft
Es geht um Haltung. Wir, die pädagogischen Fachkräfte bei Lorenzini müssen den Kindern eine würdigende und respektvolle Haltung auf Augenhöhe entgegenbringen. Ebenso gehört es zu den Aufgaben der Fachkräfte einen Rahmen zu schaffen, in denen es Strukturen gibt, die es ermöglichen Partizipation zu leben. Jedes Kind muss gehört werden und mit seinen Bedürfnissen wahrgenommen werden. Wir sehen uns als Begleiter der Kinder und unterstützen die Kinder bei Entscheidungsprozessen und bieten Orientierung an – auf Augenhöhe! Es ist unsere Pflicht eigene Handlungen und Partizipationsmöglichkeiten täglich zu reflektieren z.B. in Teamsitzungen, mit der Leitung, mit einzelnen Teammitgliedern usw.