Rechte der Kinder
Rechte von Kindern
„Kinder sind von Geburt an Träger von Rechten. Kinderrechte müssen nicht erworben oder verdient werden, sie sind nicht abhängig von bestimmten Eigenschaften, sondern unmittelbarer Ausdruck der jedem Kind innewohnenden Würde. Kinder als Rechtssubjekte zu achten, ist Aufgabe aller Akteurinnen und Akteure in der Arbeit mit Kindern und für Kinder.“
(Maywald 2014)
Kinderrechte sind grundlegende Rechte, die jedem Kind unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status zustehen. Sie basieren auf der UN-Kinderrechtskonvention, die 1989 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Diese Konvention wird von fast allen Ländern der Welt anerkannt und hat zum Ziel, das Wohl und die Rechte von Kindern weltweit zu schützen und zu fördern. Kinderrechte sind zugeschnitten auf die besondere Lebensphase der Kindheit. Sie sichern nicht nur die Menschenwürde von Kindern, sondern beschreiben auch einiges von dem, was Kinder für ein gutes Aufwachsen brauchen.
Die wichtigsten Kinderrechte
- Recht auf Leben, Überleben und Entwicklung
Jedes Kind hat das Recht, in einer sicheren Umgebung aufzuwachsen, Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung zu haben und sich körperlich sowie geistig gesund zu entwickeln.
- Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung
Kinder müssen vor körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt geschützt werden. Kinderarbeit und andere Formen von Ausbeutung sind verboten.
- Recht auf Bildung
Jedes Kind hat das Recht, eine Schule zu besuchen und Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu erhalten, um seine Fähigkeiten zu entwickeln.
- Recht auf Gleichheit und Nichtdiskriminierung
Kein Kind darf aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sozialem Status oder Behinderung diskriminiert werden.
- Recht auf Mitbestimmung
Kinder haben das Recht, ihre Meinung zu äußern und an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt zu werden – entsprechend ihrem Alter und ihrer Reife.
- Recht auf Freizeit, Spiel und kulturelle Aktivitäten
Kinder haben ein Recht auf Erholung, Freizeit und die Teilnahme an kulturellen und künstlerischen Aktivitäten.
- Recht auf Identität
Jedes Kind hat das Recht, seinen Namen, seine Staatsangehörigkeit und seine familiären Bindungen zu kennen.
Herausforderungen in der Umsetzung
Trotz der rechtlichen Grundlagen werden Kinderrechte in vielen Ländern noch immer verletzt. Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Kinderarbeit
- Zugang zu Bildung in Krisengebieten
- Gewalt und Vernachlässigung in Familien
- Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Herkunft
Bedeutung der Kinderrechte
Die Einhaltung und Förderung der Kinderrechte sind essenziell, um Kindern weltweit ein sicheres, gesundes und erfülltes Leben zu ermöglichen. Sie sind auch ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Entwicklung und gesellschaftlicher Gerechtigkeit.
Umsetzung der Kinderrechte im Kita Alltag
Die Umsetzung der Kinderrechte in der Kita ist unabdingbar, um Kinder frühzeitig in ihrer Entwicklung zu stärken, sie zu unterstützen und zu schützen. Kinderrechte in der Kita umzusetzen bedeutet, die Rechte der Kinder aktiv in den Alltag einzubinden und Kinder über ihre Rechte auf zu klären. Die Umsetzung erfordert ein Bild vom Kind, welches jedes einzelne Kind würdigt. Durch Partizipation in Kitas lernen Kinder von Anfang an ihre Rechte wahrzunehmen und diese auch einzufordern.
Praxisbeispiele wie wir Kinderrechte umsetzen können:
- Schutzkonzept: jede Kita besitzt ein Schutzkonzept, welches jedes Jahr erneuert wird. Das Personal wird jedes Jahr ausreichend geschult und gestaltet das Schutzkonzept aktiv mit.
- Gewaltfreie Sprache: in unseren Kitas achten wir auf gewaltfreie Kommunikation und begegnen den Kindern in Dialogen auf Augenhöhe. Beispiel: „Stop! Ich möchte nicht, dass du…“
- Bindung und Beziehung fördern: Kinder die eine vertrauensvolle Beziehung und Bindung zu den Fachkräften haben fühlen sich sicher und wenden sich bei Problemen an die Fachkräfte.
- Partizipation: Kinder werden in Entscheidungen die ihren Alltag betreffen miteinbezogen.
- Chancengleichheit und Diversität: Alle Kinder sind gleich. Kein Kind wird von uns stigmatisiert. Jegliche Art von Diskriminierung ist nicht gestattet und entspricht nicht unserem Bild vom Kind.
- Portfolioarbeit: Die Dokumentation der Entwicklung durch ein Portfolio ermöglicht den Kindern ihren eigenen Fortschritt zu sehen und sich mit ihrer Identität auseinanderzusetzen.
- Projektarbeit: Ein Projekt zum Thema Kinderrechte klärt Kinder altersentsprechend über ihre Rechte auf.
- Elternarbeit: Eltern werden über Kinderrechte informiert (z.B. durch One Minute Wonder) und können die Rechte der Kinder auch zu Hause stärken.
- Elternabende: Sensibilisierung für Themen wie Gewaltprävention, Partizipation etc.