Pädagogisches Konzept
Kreativität als Fundament der Bildung
Kreativität ist der Schlüssel zu ganzheitlicher Bildung
In den Lorenzini Kunst-Kitas glauben wir fest daran, dass Kreativität der Schlüssel zu einer ganzheitlichen und nachhaltigen Bildung ist. Unsere Philosophie basiert auf der Überzeugung, dass künstlerische Erfahrungen die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder maßgeblich fördern. Durch kreative Prozesse lernen Kinder, ihre Welt zu verstehen, Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln und ihre individuelle Persönlichkeit auszudrücken.
Individuelle Förderung und Wertschätzung
Jedes Kind ist einzigartig. In unseren Kitas schaffen wir eine wertschätzende Atmosphäre, in der sich jedes Kind angenommen und verstanden fühlt. Unsere Erzieherinnen und Erzieher arbeiten eng mit den Eltern zusammen, um eine vertrauensvolle und unterstützende Umgebung zu schaffen, in der sich die Kinder optimal entwickeln können.
Die 100 Sprachen des Kindes
Loris Malaguzzi, Begründer der Reggio-Pädagogik, schreibt in seinem Gedicht „Die hundert Sprachen des Kindes“, das Kind habe 100 Sprachen, 100 Hände, 100 Weisen zu denken, zu sprechen und zu spielen, 100 Welten zu entdecken, 100 Welten zu träumen.
Uns geht es darum, diese Vielfalt der Sprachen, Gedanken, Herangehensweisen und Träume zu erhalten und der Gefahr zu begegnen, dass die dem Kind angeborene Offenheit durch die meist einseitigen Einflüsse der Gesellschaft zerstört wird.
Reggio-Pädagogik
Die Reggio-Pädagogik basiert auf der Annahme, dass jedes Kind von Anfang an in der Lage ist, sich im sozialen Kontext selbst zu bilden und mit seiner Umwelt auszutauschen. Die Kinder sind somit die Konstrukteure ihrer individuellen Wirklichkeit und Entwicklung. Als Ko-Konstrukteur fungiert die Gemeinschaft. Als dritter Erzieher kommen die Räume ins Spiel.
Die Räume der Einrichtung wirken als reichhaltige Umgebung, die den Kindern sowohl Anregungen und Herausforderungen, als auch Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeiten bieten.
In den Ateliers werden die Kinder von einer Fülle von Materialien und Farben aufgefordert, ihre Welt kreativ zu erschaffen.
Jedes Kind hat einen Stammpädagogen. Er ist Ansprechpartner, Vertrauensperson, Beobachter, Begleiter und Elternersatz für die Kitastunden. Die Kinder können sich hinter ihm verstecken, ihn fragen, mit ihm reden, gemeinsam die Regeln lernen, mit ihm zum Essen gehen, mit ihm singen, sich an ihn kuscheln.
Die Erzieher sind als “Gastgeber des Raumes” den Funktionsräumen zugeteilt. Sie stehen den Kindern beratend zur Seite, achten auf die Umsetzung der Regeln und beobachten und dokumentieren. Sie initiieren die regelmäßigen Projekte und pflegen die Entwicklungsbücher aller Kinder.
Die hundert Sprachen des Kindes
Die Hundert gibt es doch
Das Kind besteht aus Hundert.
Hat hundert Sprachen
hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen
zu denken, zu spielen und zu sprechen
Hundert –
immer hundert Arten
zu hören, zu staunen und zu lieben.
Hundert heitere Arten
zu singen, zu begreifen
hundert Welten zu entdecken
hundert Welten frei zu erfinden
hundert Welten zu träumen.
Das Kind hat hundert Sprachen
und hundert und hundert und hundert.
Neunundneunzig davon aber
werden ihm gestohlen
weil Schule und Kultur
ihm den Kopf vom Körper trennen.
Sie sagen ihm:
Ohne Hände zu denken
ohne Kopf zu schaffen
zuzuhören und nicht zu sprechen.
Ohne Heiterkeit zu verstehen,
zu lieben und zu staunen
nur an Ostern und Weihnachten.
Sie sagen ihm:
Die Welt zu entdecken
die schon entdeckt ist.
Neunundneunzig von hundert
werden ihm gestohlen.
Sie sagen ihm:
Spiel und Arbeit
Wirklichkeit und Phantasie
Wissenschaft und Imagination
Himmel und Erde
Vernunft und Traum
seien Sachen, die nicht zusammen passen.
Sie sagen ihm kurz und bündig,
daß es keine Hundert gäbe.
Das Kind aber sagt: Und ob es die Hundert gibt.
Loris Malaguzzi